"Was die Nadel nicht zu heilen vermag,
dagegen wirkt das Brennen."
Lingshu
Bei der Moxibustion werden Akupunkturpunkte und Areale der Haut mit Wärme stimuliert. Die Wärme wird durch das Abbrennen von Moxakraut erzeugt.
Moxibustion heißt "das Brennen mit dem Kraut".
Eine verwandte Technik der Akupunktur, die Moxibustion, beruht auf der Anwendung bestimmter, brennender Substanz auf den Reizpunkt. Das meistbenutzte Moxa (brennende Substanz) ist Beifuß (Artemisia vulgaris). Somit wird Qi positiv beeinflusst und somit auch alle Substanzen und Organe.
Durch die Moxibustion werden an den Akupunkturpunkten und auch innerhalb der Meridianverläufe die Energieblockaden gelöst und das Qi wieder zum Fließen gebracht. So können auf sanfte Weise viele Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen gelindert, Organfunktionen gestärkt und die Selbstheilungskräfte angeregt werden. Schmerzen können gelindert werden. Yin und Yang werden ins Gleichgewicht gebracht und harmonisiert und somit das körperliche und psychische Allgemeinbefinden verbessert.
Es gibt verschiedene Arten und Anwendungsformen der Moxibustion:
Direktmoxa
Ingwermoxa
Moxazigarre
Moxabox
„heiße Nadel“
Beim Direktmoxa erfolgt die Wärmebehandlung der Akupunkturpunkte mit Beifuss in Form eines gerollten Kegels. Dieser wird in der Nähe der Hautoberfläche abgebrannt und wirkt durch die Wärmeentwicklung und die Inhaltsstoffe des Heilkrauts in die Tiefe.
Beim Ingwermoxa wird diese Anwendung durch eine Scheibe Ingwer zwischen Hautoberfläche und Moxakraut zusätzlich verstärkt.
Bei der Anwendung als Moxazigarre wurde das Beifußkraut zu einer Zigarre gerollt. Diese wird angezündet und dicht an die jeweiligen Akupunkturpunkte gehalten. Alternativ kann auch der ganze Meridianverlauf damit behandelt werden.
Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz einer Moxabox. Diese eignet sich v.a. für die Behandlung von größeren Arealen gleichzeitig. In manchen Hautarealen liegen viele Akupunkturpunkte dicht nebeneinander, die gleichzeitig behandelt werden sollen. Das Anwendungsprinzip entspricht den vorher beschriebenen Vorgängen.
Die „heiße Nadel“ stellt eine weitere Form der Anwendung in Kombination mit Akupunktur dar. Hierbei wird Moxakraut (Beifußkraut) auf die Akupunkturnadeln gesteckt und angezündet. Dadurch werden die Nadeln erhitzt und die Wärme kann in der Tiefe des Akupunkturpunktes einwirken.
Mögliche Einsatzgebiete der Moxibustion:
Lernstörungen, Konzentrationsschwäche
Präventiv
hormonelle Störungen
Probleme im Bewegungsapparat bezüglich Knochen, Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken
Magen-Darm-Erkrankungen
psychosomatische Störungen
Krämpfe
Arthrose
Vitalisierung und Regeneration
Schmerzen chronisch und akut
Verspannungen, Myogelosen
Gerade für Kinder und Patienten, die Angst vor Nadeln haben, ist die Moxabehandlung eine gute Alternative.
Räuchern - eine erweiterte Art der Moxibustion
„Düfte sind die Gefühle der Blumen.“
Heinrich Heine (1797-1856)
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird das Räuchern als Therapieform im Bereich der Moxibustion angewandt. Verwendung findet hier das Beifußkraut, um Meridiane durch Wärme zu „reinigen“ und durchgängig zu machen.
Räucherungen wurden seit Jahrhunderten auf der ganzen Welt zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Die keimhemmende Wirkung (gegen Bakterien und Viren) vieler Räucherstoffe (Pflanzenbestandteile und Harze) ist heutzutage wissenschaftlich bestätigt.
Räuchern kann sowohl für den Menschen als auch für Räume Anwendung finden.